Die ehrenamtliche Arbeit des AHO teilt sich auf in Bildungsarbeit, der Beobachtung/Betreuung der Schutzgebiete und Stellungnahmen auf.
Zur Bildungsarbeit gehören beispielsweise die Exkursionen, Präsentationen und bundesweiten Absprachen zur Orchidee des Jahres. 2021 hat dabei das stark durch den Klimawandel beeinträchtigte Kriechende Netzblatt den Ehrenplatz erhalten.
Die Flächenbetreuung zieht sich vom Ankauf der Flächen – meist unbrauchbare Kiefernwälder – bis zur modernen Umsetzung der bäuerlichen Niederwaldwirtschaft. Das bedeutet, die alten Kiefern werden mit jungen Eichen getauscht, durch die konstant niedrig zu haltenden Laubbäume wird der Waldboden für die Orchideen attraktiver und sie siedeln über einige Jahre hinweg dorthin um. Im Herbst werden Einsätze geplant und die Bereiche gemäht. Alle 2-3 Jahre wird auch der Grasfilz entfernt. Die einzelnen Orchideen werden teilweise auch mit Markierungen versehen, um sie leichter in ihrer Entwicklung verfolgen zu können.
Herr Kögler ist trotz des Aufwands und der stetigen Überwachung dennoch der Meinung, dass die Schafbeweidung, wie sie historisch in diesen Gebieten üblich war, eine besser Option wäre. Soweit ist Herr Kögler aber mit den Ergebnissen zufrieden. Bei der Aufnahme des Gebietes Tännreisig in den 1980er Jahren gab es nur eine Handvoll Exemplare, meinte er, in den besten Jahren um 1997 herum gab es wohl schon rund 400 Pflanzen. Trotz gleichbleibender Pflege ist die Zahl jedoch stark schwankend. Der Klimawandel, hungrige Dachse und auch der starke Frost machen der AHO einen Strich durch die Rechnung. Zur Entwicklungsverfolgung und Entdeckung neuer Lebensräume werden auch Kartierungsexkursionen gemacht. Die daraus erfolgten Karten und Daten werden in einer Datenbank gesammelt und kommen auch beim letzten Punkt, den Stellungsnahmen, zum Einsatz.
“Als anerkannter Naturschutzverband wird der AHO bei Eingriffen zur Natur und Landschaft einbezogen.”, sagt Herr Kögler. Dann werden die Pläne für den Eingriff mit den Angaben in der Datenbank abgeglichen und eine Bewertung des Vorhabens mit Bezug auf die Vereinbarkeit mit den wertvollen und besonderen Lebensräume abgegeben.Dies kann dazu führen, dass ein Projekt gekippt wird. Einer dieser Prozesse verfolgt Volker Kögler schon seit über 20 Jahren. Schon drei volle Ordner stehen zur Idee eines kleinen Golfplatzes auf einer Bergwiese in Oberhof bei ihm zu Hause. Für ihn ist dies unbegreiflich, denn die fragliche Wiese ist Heimat für tausende Exemplare schützenswerter Pflanzen und wurde von allen hinzugezogenen Experten einheitlich als prioritär schützenswert eingeordnet. Dennoch wurde der Prozess immer noch nicht eingestellt. Trotz des großen Zeitaufwands, der auch viel Energie des Vereins bindet, will Herr Kögler sich weiter für die “wohl wertvollste Bergwiese in ganz Thüringen” einsetzen.