Foodsharing Ilmenau

Foodsharing Ilmenau

Zu schade für die Tonne

Die wichtigsten Informationen zu Foodsharing Ilmenau auf einen Blick:

Weitere Akteure, welche dem Verein bekannt sind:

Greenpeace

ILMPULS e.V.

ISWI e.V

Studierendenrat der TU-Ilmenau

In Deutschland werden 12 Millionen Lebensmittel weggeworfen — das macht 75 Kilo pro Person im Jahr. (https://www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/) Das muss nicht sein, findet die Initiative Foodsharing. Die 2012 in Berlin gegründete Initiative erfreut sich auch in Ilmenau großer Beliebtheit. Doch was steckt eigentlich dahinter? Foodsharing hat der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt, indem es Lebensmittel von privaten Haushalten und Unternehmen rettet. Die Mitglieder nennen sich Foodsaver und holen die Nahrungsmittel möglichst umweltfreundlich direkt von den Betrieben oder Haushalten ab. Die geretteten Lebensmittel werden dann zu einem sogenannten Fairteiler gebracht. Dort können Nahrungsmittel kostenlos abgeholt und hingebracht werden — zu jeder Tages- oder auch Nachtzeit —, wenn diese sonst in der Tonne landen würden. In Ilmenau gibt es drei Stück: 

Der Fairteiler: Das Herz des Foodsharings

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Wer Nahrungsmittel zum Fairteiler bringen möchte, sollte dabei auf folgendes Credo achten: „Was ich selber noch essen würde, kann ich reintun.”

Dabei spielt das Mindesthaltbarkeitsdatum keine Rolle, denn viele Produkte sind noch nach Ablauf dessen genießbar. Es sollte daher am besten auf die Sinne vertraut werden: Solange das Lebensmittel nicht verändert riecht oder aussieht, kann es noch gegessen werden. Anders ist es beim Verbrauchsdatum: wenn diese überschritten wurde, sollten Nahrungsmittel nicht mehr konsumiert werden, denn zu diesem Zeitpunkt sind sie nicht mehr genießbar und können sogar gesundheitsgefährdend sein.

Einige neigen bei der Befüllung des Fairteilers jedoch zur Übertreibung: „Wir hatten mal so Eimer mit Zuckerwaffeln. Und zwar so viele davon, dass das schon das Häuschen gut ausgefüllt hat. Ich kann es jetzt schlecht einschätzen, aber so fünf bis zehn Litereimer an Zuckerschaumwaffeln, die man in größeren Mengen wirklich nicht so essen kann”, berichtet Foodsharing-Mitglied Nick amüsiert, auf die Frage, was das skurrilste Lebensmittel war, was er im Fairteiler gefunden hat.   

Manche Fairteiler bieten für leicht verderbliche Lebensmittel sogar einen Kühlschrank an, in dem die Produkte gelagert werden können. Im Winter wird der Kühlschrank von den örtlichen Foodsavern entfernt. Das hat sowohl technische als auch Nachhaltigkeitsgründe: Kühlschränke vertragen keine kalten Temperaturen und wenn es draußen ohnehin kalt ist, spart man Energie. 

  

Foodsharing und die Tafel – zwei Organisationen, ein Ziel

Eine häufige Kritik, die die Mitglieder vom Foodsharing zu hören bekommen ist, dass diese mit den Tafeln konkurrieren würden. Tatsächlich ist sogar das Gegenteil der Fall, denn beide Initiativen arbeiten seit 2015 tatkräftig zusammen, um die Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Die Tafeln holen zwar genauso wie Foodsharing Lebensmittel von den Supermärkten ab, können jedoch manchmal nicht alle Lebensmittel an Bedürftige verteilen. An dieser Stelle setzt Foodsharing an: Ihre Mitglieder holen dann die verbliebenen Nahrungsmittel ab und bringen sie zu den Fairteilern. 

 

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten kommt das Foodsharing-Angebot auch in Ilmenau gut an. Mittlerweile werden regelmäßig die vorhandenen Nahrungsmittel abgeholt und nicht nur das: wenn Menschen in den Urlaub fahren, oder der heimische Apfelbaum zu viel abgeworfen hat, wird das auch in den Fairteiler gepackt. Eher unbekannt dagegen ist laut Nick noch das Konzept des digitalen Essenskorbs. Bei dieser Möglichkeit kann man die Lebensmittel, die man selbst nicht mehr benötigt, der lokalen Foodsharing-Community anbieten und diese dann abholen lassen. Kontakt lässt sich ganz einfach online aufnehmen. Alles was dazu benötigt wird, ist eine Mitgliedschaft als Foodsharer. Im Gegensatz zu den Foodsavern, bieten Foodsharer Essenskörbe auf der Foodsharing-Webseite an, oder holt solche ab. Zudem können sie Lebensmittel bei den Fairteilern hinbringen oder abholen. Auch können sie Fairteiler (mit-)betreuen sowie bei Events mitmachen oder teilnehmen.
Zur Frage, welches Ziel Foodsharing anstrebt, antwortet Nick mit einem Schmunzeln auf den Lippen und erklärt: „Überflüssig zu werden.“ Eine simple Aussage, mit einem ernsten Kern: wenn keine Lebensmittel mehr weggeschmissen oder überproduziert werden würden, dann wäre auch die Arbeit von Foodsharing nicht mehr gefragt. 
Allein in Deutschland konnte die Initiative 45.820.609 kg
Lebensmittel vor der Tonne retten. Somit ist auch Foodsharing ein Teil des Puzzles im Kampf für mehr Nachhaltigkeit.

 

Habt ihr Ideen und möchtet diese umsetzen oder bei bestehenden Projekten helfen?
Foodsharing Ilm-Kreis freut sich immer über helfende Hände und neue Mitglieder. 
Für den Kontakt geht es hier entlang:

 

Foodsharing

Instagram: https://www.instagram.com/foodsharing.ilmenau/

Facebook: https://www.facebook.com/groups/1573801712919266/
(Stand 29.03.2021 Quelle: https://www.instagram.com/foodsharing.ilmenau/
, https://www.facebook.com/groups/1573801712919266/)
Weitere Informationen über Foodsharing findet ihr hier: https://foodsharing.de/?page=fairteiler&bid=1514

Erstellt von G1 – Zuletzt bearbeitet am: 18.05.2021 15:22 Uhr