NABU Kreisverband Ilm-Kreis

NABU Kreisverband Ilm-Kreis

Die Defensive der heimischen Lebewesen

Die wichtigsten Informationen zum NABU Kreisverband Ilm-Kreis auf einen Blick:

Weitere Akteure, welche dem Verein bekannt sind:

BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Thüringen e.V. Kreisverband Ilm-Kreis

Förderkreis Ilmenauer Teichlandschaft e.V.

Greenpeace e.V.

Jagdbehörde Ilm-Kreis

Stadt Ilmenau
&
Landkreis Ilm-Kreis

UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald

Untere Naturschutzbehörde des Ilm-Kreises (UNB)

Natur-, Arten-, Biotop- und Umweltschutz –  vier kleine Worte voller Aktivismus. Getrieben von dem Ideal unsere Umwelt wieder in ein gesundes Gleichgewicht von Mensch und Natur zu bringen, setzt sich der NABU Ilm-Kreis für den Schutz der im Landkreis beheimateten Arten und deren Lebensraum ein.

 

Der NABU an sich wurde ursprünglich schon vor über 100 Jahren als Bund für Vogelschutz” gegründet, hat aber bis heute seine Tätigkeitsfelder deutlich erweitert. Auch der NABU Kreisverband Ilm Kreis hat seine Wurzeln in der Vogelkunde. 1994 entstand der Kreisverband aus der bisherigen Fachgruppe Naturschutz/Ornithologie.
Vogelschutz ist auch heutzutage noch ein großer Teil des NABU-Arbeitsbereichs. Unter anderem wird seit 50 Jahren jährlich der „Vogel des Jahres”
gewählt und damit eine Art bestimmt, der besondere Aufmerksamkeit zuteil wird. 2021 ist dabei das erste Jahr, in dem nicht nur ein Gremium einen neuen Piepmatz ins Rampenlicht rückt, sondern jeder Bürger ganz einfach für seinen Favoriten stimmen kann. Natürlich geben auch die NABU-Mitglieder fleißig ihre Stimme ab und mit allein rund 600 Mitgliedern im Ilm-Kreis ist es ein erbitterter Kampf. Auch Wolfgang Liebaug, der Kreisvorsitzende des NABU Ilm-Kreis, plädiert im Gespräch für seinen noch konkurrierenden Favoriten: den Kiebitz. Dieser fedrige Wiesenbewohner war einst noch in der Gegend heimisch, verlor aber durch einen Anstieg an landwirtschaftlicher Nutzung seine Sicherheit im Gras, seine Nahrungsquelle und seinen Lebensraum. Dieses Beispiel zeigt ganz deutlich, welche Bedeutung die Arbeit des NABU hat.

 

Artenschutz hängt ganz eng mit dem Schutz von Biotopen und der Umwelt an sich zusammen. Ohne Lebensraum keine Lebewesen.

“Im Prinzip hängt ja [auf der] Erde alles von der Natur ab. Und solange die Natur nicht in Ordnung ist, kann die Umwelt auch nicht in Ordnung werden”, so Herr Liebaug. Und beides hat leider einige Probleme, erklärt er weiterhin. Zu viel Stickstoff im Boden bedroht Waldbiotope, heimische Orchideen benötigen deshalb viel Pflege, aber dies ist nur eine von vielen Sorgen:  Wir haben in den letzten 25-30 Jahren mehr als 75% der gesamten Biomasse an Insekten verloren. Die gibt es einfach nicht mehr! Ganz einfach, weil das Ökosystem nicht mehr als solches bearbeitet wird, sondern jeder versucht nur so viel Geld, wie möglich damit zu verdienen. Ich spreche da insbesondere die Landwirtschaft an, ohne auf die Bauern eingehen zu wollen. Die können da im Prinzip wenig dafür […]. Die ganze Begleitflora –  die Bauern sagen da Unkraut dazu – das machen die weg! Das ist aber die Basis für die Insekten, die in den Feldern leben wollen. Die Bienen, Wildbienen oder auch andere Insekten, die bestäuben die, leben von den Pflanzen im Prinzip und diese Insekten sind dann wiederum die Nahrungsgrundlage für viele Vogelarten. Und wenn das Gleichgewicht ins Wanken kommt, und da sind wir schon ganz toll dabei, dann muss man ganz dringend was machen.”

Dass etwas getan werden muss, ist also klar, nur was? Der NABU Ilm-Kreis hat diese Frage von den verschiedensten Seiten angepackt: Von Bildungsarbeit mittels Infoständen, Exkursionen, Vorträgen und Beratungen, über Betreuung der eigenen Schutzgebiete und Krötenzäune, hin zu Stellungnahmen für das Land Thüringen, gibt es viele Projekte. Auch die schutzbedürftigen Lebewesen werden vom Naturschutzgesetz festgelegt. Der NABU ist somit im stetigen Kontakt mit der Politik.

Der NABU kann im Ilm-Kreis schon einige Erfolge vorweisen, aber dennoch bleibt viel zu tun. Wolfgang Liebaug weist darauf hin, dass die Fischwirtschaft an den betreuten Teichen noch etwas optimiert werden sollte, denn die Natur ist noch nicht, wie [sie] sein sollte”. Zusätzlich können die Bunten Meter, die, unterstützt vom Projekt Ilm-Kreis summt!”, seit 2016 nicht nur das Stadtbild verschönern, sondern auch gut für die Insektenvielfalt sind, noch erweitert werden. Dabei kann jeder Bewohner des Ilm-Kreises das Projekt ganz simpel unterstützen. Durch das Anpflanzen von bunten Blumen, die als Insektennahrung dienen, steigt der Artenreichtum und auch Vögel bekommen mehr zu essen. Durch den Wechsel von englischem Rasen zu einem Blütenmeer hat sich somit nicht nur der Garten verschönert, sondern prompt wurde auch etwas Gutes für die Natur getan! Wem dies noch nicht reicht, der kann dem NABU Ilm-Kreis auch ganz einfach beitreten. Wie der Kreisvorsitzende verlauten ließ, treten viele der Mitglieder zwar nur bei, um den NABU finanziell zu unterstützen, doch die vier Ortsgruppen im Ilm-Kreis suchen stets weiter nach Interessierten, die sich auch aktiv für den Naturschutz betätigen wollen.

Jedoch gilt, dass die größte Chance für den Umweltschutz, laut Wolfgang Liebaug, ist, mit gutem Beispiel [voranzugehen] und möglichst Viele [versuchen] mitzunehmen. Daran hängt es ja eigentlich.”

 

https://unsplash.com/photos/w1c7WXqz9xc

 

Wisst ihr schon, welche Apfelsorten hier in Thüringen heimisch sind? Der NABU nämlich schon! Zu Anlässen, wie dem jährlichen Apfeltag macht der NABU Ilm-Kreis mit seinem Infostand darauf aufmerksam. Zusammen mit einer Mobilen Mosterei wird dabei beraten, informiert und frischer Apfelsaft hergestellt. Jeder Bürger des Ilm-Kreises kann dabei sogar seine eigenen Äpfel mitbringen und nach einer kurzen Zeit leckeren Apfelsaft aus den Früchten des eigenen Obstgartens wieder mit nach Hause nehmen.

Die abgebildeten Teiche sind Teil eines der Schutzgebiete des NABU Ilm-Kreis. Das Feuchtgebiet Görbitzhausen ist ein wichtiges Gebiet für die sonst sehr intensiv agrargenutzte Region der Wipfraaue. Die Hausener Teiche werden daher als Lebensraum für über 70 Tier- und Pflanzenarten besonders umsorgt. Zur Pflegearbeit des Gebiets gehört unter anderem die Kontrolle des Wassers und der Wassermenge. Als weiterer Laichplatz für die Amphibien der Teiche wurde zudem schon ein zusätzlicher kleinerer Teich angelegt.

Bewaffnet mit Leiter und Schnittwerkzeug erlernen auf der Streuobstwiese Roda zweimal im Jahr Freiwillige den “Naturgemäßen Obstbaumschnitt”. Das Ziel dabei ist, dass die Bäume möglichst langlebig und stabil wachsen, vom Obstbaumschnitt also nur profitieren. Wer nicht gerade auf einer Leiter an Ästen schnippeln will, kann auch an einer der angebotenen Führungen der vereinseigenen Streuobstwiese teilnehmen. Dabei geht es aber nicht nur um die Bäume auf dem Gelände. Die dort beheimateten Honigbienen werden ebenfalls vorgestellt.

Quelle: https://unsplash.com/photos/w1c7WXqz9xc

 

Schon 1917 wurde der damals weitläufig mit wunderschönen Seerosen besiedelte Teich als schutzwürdig eingestuft. Über 80 Jahre später wurde der Teich schließlich offiziell zum Schutzgebiet. Über die Zeit litt die Menge an Seerosen jedoch sehr stark und ging fast komplett zurück. Eine Bombensprengung im Teich, das Binnenfischen und hungrige Bisamratten waren einige der Gründe, dass der einst wundervolle Seerosenteich beinahe fast keine der besagten Pflanzen mehr besaß. Seit sich der NABU Ilm-Kreis nun ebenfalls um die Wasserfläche kümmert, sind schon einige Verbesserungen ersichtlich geworden. Die Lebewesen erholen sich und einige weiße Seerosen machen es sich ebenfalls schon wieder in dem sich erholenden Gewässer gemütlich.

Quelle: https://unsplash.com/photos/iDCtsz-INHI

Harmonie mit der Natur ist nicht nur etwas für Erwachsene! In der NAJU-Gruppe Ilmenau werden Kinder ab der 2. Klasse alle zwei Wochen zu spannenden Events eingeladen. Dabei lernen sie über die Lebewesen im Ilm-Kreis, sehen diese aber auch von ganz nah. Einsätze am Krötenzaun zeigen den Kleinen hautnah, welche Amphibien in ihrer Umgebung leben und dass wir alle verantwortlich dafür sind, auf die Lebewesen Acht zu geben, die das selbst nicht können. Müllsammel-Aktionen zeigen allen Naturfreunden auch, was wir ganz einfach für unsere Umwelt tun können. Schon unseren Müll ordentlich zu entsorgen, ist wichtig für die Natur.

Ihr möchtet Kontakt zur Verwaltung des NABU Kreisverband Ilm-Kreis aufnehmen?
Dann geht es hier entlang:

 

NABU Ilm-Kreis

℅ Wolfgang Liebaug

Johannisgasse 15

98693 Heyda

Mail: info@NABU-Ilmkreis.de

03677-877450

(Stand 09.02.2021 Quelle: https://nabu-ilmkreis.jimdo.com/kontakt/ )

 

Weitere Informationen über die Projekte des NABU Ilmkreis und wie ihr euch einbringen könnt, findet ihr hier:

Erstellt von G1 – Zuletzt bearbeitet am: 18.05.2021 15:48 Uhr