UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald

UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald

Wie der Thüringer Wald noch grüner wurde...

Die wichtigsten Informationen zum UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald auf einen Blick:

Weitere Akteure, welche dem Biosphärenreservat bekannt sind:

Thüringen Forst

Forstamt Frauenwald

Klimaschutzmanager des Ilm-Kreises

11 ausgewiesene Partnerbetriebe des UNESCO Biosphärenreservats Thüringer Wald (Bereich Hotellerie und Gastronomie)

Was ist das UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald eigentlich?

Langer Name, einfache Bedeutung. Das Biosphärenreservat, welches auch Teile des Ilm-Kreises bedeckt, ist ein Hotspot biologischer Vielfalt. Seltene Tiere und Pflanzen machen es sich hier im Thüringer Wald zwischen Ilmenau, Suhl und Masserberg gemütlich, werden geschützt und leben so harmonisch wie möglich mit den menschlichen Bewohnern zusammen. Jeder Mensch wird in dieser insgesamt 337 km² großen Region auch als Bestandteil der Biosphäre gesehen. Das Biosphärenreservat ist zwar nicht explizit ein Naturschutzgebiet, jedoch sind die entsprechenden Schutzziele – von Bodenschonung bis zur Sicherung ruhigen Naturlebens – in der Verordnung verankert. 

Was macht die Verwaltung des Biosphärenreservats?

Die Verwaltung des Biosphärenreservats hat eine Vielzahl an Aufgabenbereichen. Zusammen mit dem internationalen Netzwerk der UNESCO Biosphärenreservate widmen sie sich unter anderem der Forschungs- und Bildungsarbeit. Mithilfe von Umweltbeobachtungen werden so beispielsweise Möglichkeiten erfasst, wie Umweltprobleme vermieden werden können. An diesem Punkt setzt eine weitere Tätigkeit der lokalen Verwaltung ein. Unter dem Slogan Global denken, lokal handeln.” identifizieren die Mitarbeiter Möglichkeiten für nachhaltigeres Verhalten und beginnen daraufhin entsprechende Projekte zu initiieren, koordinieren, begleiten oder zu beraten und generell die entsprechenden Akteure zu vernetzen. Gemeinsam mit den Menschen der Region wollen sie Projekte auf den Weg bringen und umsetzen. Ein solches Projekt ist das Rennsteig-Ticket.

Das Rennsteig-Ticket: Ein Projekt unter der Lupe

Der Thüringer Wald hat eine jahrzehntelange Tradition als ruhiger Urlaubsort; ein Ort zum Durchatmen, die Seele baumeln lassen und um dem Trubel des täglichen Lebens zu entkommen. Seit der DDR hat sich aber unbestreitbar viel geändert – auch für die Zielgruppe des Tourismus im Thüringer Wald. Nun sollen auch die jüngeren Großstädter angesprochen werden, die Umweltfreunde, die Wozu brauche ich ein Auto in der Großstadt”-Bahnfahrer, die Klimafreunde. 

Nach Schätzungen reisen derzeit über 90% der Gäste im Thüringer Wald mit dem Auto an. Viele davon wollen dieses aber während ihres Urlaubs stehen lassen und vor Ort nicht nutzen.

Es gibt dadurch genug Handlungsbedarf, was also tun?

Seit nun rund 30 Jahren schon, ist der Klimawandel ein gravierendes Problem und erfordert jedermanns Aufmerksamkeit. Auch die Verwaltung des Biosphärenreservats sieht dies ein und möchte seinen Tourismus nachhaltiger und klimafreundlicher gestalten. Dafür haben sie sich vom Schwarzwald inspirieren lassen, welcher ein kostenloses Ticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeführt hat. Genauso kostenlos ist auch das Rennsteig-Ticket, welches jeder Urlauber im Biosphärenreservat bei seiner Ankunft ausgehändigt bekommt. Mit diesem Angebot, kann jeder Urlauber in den öffentlichen Verkehrsmitteln sein personengebundenes Ticket vorzeigen und einfach mitfahren. Das Ticket ist dabei nicht käuflich erwerbbar, sondern wird nur den Touristen der Region zur Verfügung gestellt. 

Auffällig bei der Nutzung des Tickets ist, dass der Umstieg vom Auto auf den Nahverkehr an Attraktionen gekoppelt zu sein scheint. Wie Frau Dr. Elke Hellmuth das treffend ausdrückt: Umsteigen von PKW auf ÖPNV funktioniert eigentlich nur, wenn ich attraktive Angebote im ÖPNV habe. Und genauso ist das beim Gast. Wenn ich interessante, kreative Angebote habe, wo [beispielsweise] das Essen im Vordergrund steht, aber die Mobilität dann mit drin ist, dann ist das gar nicht so vordergründig, aber es wird quasi automatisch mitgenommen.”

Weiterhin ist Frau Dr. Hellmuth der Auffassung: Optimierungspotenzial gibt es ganz großes.” Dies belegt  Sie mit einer Anzahl an Verbesserungsvorschlägen. Zwar sind die Anfangsschwierigkeiten und Missverständnisse bezüglich des Tickets fast vollständig beseitigt, doch hat das Ticket immer noch nicht genügend Aufmerksamkeit und vor allem Nutzung erfahren. Eine automatische Erfassung der Tickets würde dabei zu einer genaueren Einschätzung der Situation führen. Derzeit erlauben die Kassensysteme des ÖPNV dies noch nicht, aber ein klares Ziel hat sich Frau Dr. Hellmuth damit schon gesetzt. Des Weiteren müssen die Informationen über die nachhaltige und preisgünstige Mobilität stärker beworben werden. Einen Schritt dazu ist das Biosphärenreservat schon mit der Deutschen Bahn gegangen, welche das UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald bundesweit als Fahrtziel Natur anpreist. Zuletzt ist eine gute Vernetzung der öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort auch integral. Wo kein Bus fährt, kann kein Urlauber einsteigen.

Mit zwei bis drei Treffen im Jahr vom gesamten Netzwerk an teilnehmenden Kommunen, Bus- und Bahnunternehmen, Vermietern und Tourist-Informationen können solche Probleme aber schnell identifiziert und in Angriff genommen werden.

 

 

Wie sieht die Situation derzeit aus?

Mit der Corona-Pandemie hat auch der Tourismus im Thüringer Wald einen harten Schlag erlebt. Die Nutzung des Rennsteig-Tickets erreichte einen Nullpunkt. Frau Dr. Hellmuth macht sich ebenfalls große Sorgen um die Zukunft des Tickets, hat aber gleichzeitig große Hoffnungen für das Frühjahr 2021. Wie Frau Dr. Hellmuth sagte: Wir machen uns im Moment gerade sehr viele Gedanken. Zum einen um den touristischen Bereich. Die Schließung von den Hotels und Gaststätten ist ja doch mit sehr vielen wirtschaftlichen Problemen für die Unternehmen verbunden und wir hoffen, dass das alles gut ausgeht, dass diejenigen dann auch im Frühjahr […] wieder öffnen können und das alles wirtschaftlich geschafft haben. Das ist das eine. Das andere: […] Es gab in den letzten Jahren Zuwachs im öffentlichen Verkehr, was die Nutzung allgemein anging. Hauptsächlich Busse, aber auch die Bahnen und da ist auch die Corona-Situation, gerade für die Verkehrsunternehmen eine sehr wirtschaftlich schwierige Situation, die eingetreten ist, mit Ausfällen von Fahrscheinen und Entgelten und es gibt ja auch diese Diskussion inwieweit ÖPNV-Nutzung corona-sicher ist, oder ob man nicht doch lieber das Auto nehmen sollte. Wir können nur schauen im Frühjahr, wie man wieder zusammen kommt und wie man die Dinge weiter befördern kann.”

 

Ihr möchtet Kontakt zur Verwaltung des UNESCO Biosphärenreservats Thüringer Wald aufnehmen?
Dann geht es hier entlang:

 

UNESCO-Biosphärenreservat 

Thüringer Wald

OT Schmiedefeld a. Rstg.

Brunnenstr. 1

98528 Suhl

Tel.: 0361 573924610

Mail: poststelle.thueringerwald@nnl.thueringen.de

 

(Stand 22.01.2021 Quelle: https://www.biosphaerenreservat-thueringerwald.de/

 

Weitere Informationen über die Projekte des Biosphärenreservats “Thüringer Wald” findet ihr hier:

Erstellt von G1 – Zuletzt bearbeitet am: 18.05.2021 15:43 Uhr