Viva con Agua de St. Pauli e.V. - Erfurter Gruppe

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Das Luxusgut Wasser
Die wichtigsten Informationen zum Akteur Viva con Agua de St. Pauli e.V. – Erfurter Gruppe auf einen Blick:

Weitere Akteure, welche dem Biosphärenreservat bekannt sind:
AG Nachhaltigkeit (Universität Erfurt)
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. So hatten 2006 rund 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu diesem Luxusgut. Diese Zahl hat sich im Laufe der Jahre erhöht und lag 2020 schließlich bei 2,2 Milliarden. Daher ist die Arbeit von Organisationen wie Viva con Agua wichtiger denn je.
Die Vision der ursprünglich in Hamburg gegründeten non-profit Organisation lässt sich in vier große Ziele unterteilen: aktivieren, inspirieren, vernetzen und transformieren. Viva con Agua ist deutschlandweit in Crews organisiert und haben zudem noch eigenständige eingetragene Vereine in der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Uganda und Südafrika.
Bei ihrer Arbeit achten sie unter anderem auf die nachhaltige Gestaltung ihrer Projekte und geben den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe an die Hand. „Es geht ja nicht nur um Trinkwasser, sondern auch um Sanitäranlagen und da leistet Viva con Agua in der Kombination, mit dem was wir tun, die Bildungsarbeit, dass die Menschen einfach nachdem wir dann wieder weg sind, die Dinge, die dort hingebracht wurden, auch lange Zeit und auch nachhaltig nutzen können“, so Anne-Sophie von der Erfurter Crew.
Bildungsarbeit verrichten sie sowohl in Deutschland, als auch in den von Viva con Agua unterstützten Ländern. So leisten sie Aufklärungsarbeit und eine Sensibilisierung für die Themen rund ums Wasser. Ein Ziel davon ist die gebührende Wertschätzung des Privilegs, sauberes und trinkbares Wasser aus dem Wasserhahn zu bekommen. Dazu leiten sie auch Vorträge, die sich ganz um die Themen Wasserverbrauch, Wasserverschwendung und das richtige Händewaschen drehen.
Letzteres fällt auch unter das Projekt WASH. WASH steht für Water, Sanitation and Hygiene und bildet das Fundament der internationalen Projekte von Viva con Agua. Das Zusammenwirken dieser drei Komponenten stellt sicher, dass das Trinkwasser auch sauber bleibt und ermöglicht somit eine langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen. Sanitäranlagen sind wichtig, damit eine Verunreinigung von (Grund-)Wasser nicht stattfindet. Hygiene, beispielsweise das regelmäßige und effektive Händewaschen, verringert nicht nur die Verbreitung von Bakterien, sondern hält das Trinkwasser sauber.
Corona und Viva con Agua
Besonders zu Corona-Zeiten ist das richtige Händewaschen von großer Bedeutung. Auch bei Viva con Agua hat die Pandemie zugeschlagen und hat sie in ihrer Arbeit eingeschränkt. So waren sie vor COVID-19 nicht nur auf Konzerten und Festivals – unter anderem auch auf dem ILMPULS – Open Air Festival in Ilmenau –, sondern auch bei den Stadien von FC St. Pauli und FC Nürnberg unterwegs, und haben dort durch das Sammeln von Pfandbechern Spenden akquiriert. Was jedoch stattgefunden hat, war der Run4WATER, bei dem insgesamt 34.915,06 Euro eingenomme wurde. Mit diesem Geld werden nun an drei Schulen in Südafrika für ungefähr 1.300 Jugendliche Hygieneschulungen und Trinkwasseranlagen finanziert.
„Viva con Agua lebt sehr viel von diesem Zwischenmenschlichen was halt gerade durch diese Corona-Pandemie sehr sehr fehlt bzw. zu kurz kommt“, so die Mitglieder.
Doch derzeit mangelt es nicht nur an positiven Gefühlen, die in den Crews herrschen, wenn man sich trifft und austauscht, da persönliche Treffen ausgeschlossen sind. Auch die direkte Hilfestellung kann nicht realisiert werden, da es aufgrund der Corona-Situation nicht möglich ist, in andere Länder zu reisen und vor Ort Hilfe zu leisten.
Während viele anderen Projekte schwer durchführbar sind, erlebt das Social Business Goldeimer, welches zu Viva con Agua gehört, allerdings ein Aufblühen. Das soziale recycling Klopapier – wie es sich selbst beschreibt – unterstützt Sanitärprojekte der Welthungerhilfe und ist auch mit Toiletten auf Festivals unterwegs. Ganz im Sinne von dem Sustainable Development Goal #6 der UN, tritt Goldeimer für sanitäre Grundversorgung ein.
Hand in Hand in eine bessere Zukunft für alle
Trotz der Schwierigkeiten des vergangenen Jahres, haben die Mitglieder von Viva con Agua sich nicht unterkriegen lassen. Schnell fand die Umstellung auf Online-Veranstaltungen statt – sowohl Bildungsarbeit als auch Konzerte. Mittlerweile ist Viva con Agua auch auf Twitch aktiv. Obwohl es nicht leicht gewesen ist, haben sie es nicht aufgegeben, Menschen erreichen zu wollen und die Zahl ihrer Unterstützer*innen zu erhöhen. Dabei verfolgen sie auch das Ziel, die Überzeugung im Bewusstsein der Menschen zu stärken, dass Wasser ein Menschenrecht ist. Dazu haben sie unter anderem eine Petition gestartet: Wasser für Alle! Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung jetzt umsetzen!
In Thüringen ist Viva con Agua bisher nur in Erfurt vertreten. Mit genug Interessierten kann aber auch leicht eine neue Crew gegründet werden, denn die Verantwortung zu handeln liegt nicht nur bei der Politik, so Viva con Agua.
„So sehe ich das auch [bei plastikfreien Produkten], dass einfach die Nachfrage steigen muss, und dass jeder Einzelne auf die Idee kommen muss ‚hey hier muss sich irgendwie was ändern‘ und dass dann dadurch die Politik oder die Wirtschaft auch ins Rollen kommt“, meint Anne-Sophie mit einem Lächeln.
Man kann klein anfangen: Leitungswasser trinken, statt Wasser zu kaufen, mehr regional und saisonal essen und den eigenen Wasserverbrauch sowie Konsum hinterfragen, so die Erfurter Mitglieder von Viva con Agua.
Oder macht es wie Fynn Kliemann und Clueso: werdet bei Viva con Agua aktiv, denn wie Anne-Sophie so schön gesagt hat: „Jeder sollte sich seiner eigenen Wirkungsweise bewusst sein, denn so klein ist sie nicht.“
Ihr wollt Kontakt zu Viva con Agua aufnehmen? Dann geht es hier entlang:
Viva con Agua de Sankt Pauli e.V.
Neuer Kamp 32
20357 Hamburg
Telefon: +49 40 / 41 26 09 15
Email: kontakt@vivaconagua.org
Instagram: https://www.instagram.com/vivaconagua/
Facebook: https://www.facebook.com/vivaconagua
Twitter: https://twitter.com/VivaconAgua
Erstellt von G1 – Zuletzt bearbeitet am: 18.05.2021 15:30 Uhr